Tolle Erlebnisse, Rinderzungen und das Zelda Konzert

Die Bibliothek im japanischen Club ist perfekt zum Lernen

Liebe Leser,

nach langer Zeit mal wieder ein kleiner Eintrag. Eigentlich wollte ich euch ja ungefähr jeden zweiten Tag berichten, wie es mit meinem Plan und dessen Umsetzung so voran geht, aber irgendwie bin ich überhaupt nicht dazu gekommen etwas zu schreiben. Die letzten zwei Wochen waren unglaublich ereignisreich, wenn ich gerade mal so zurückblicke. Zwei Wochen sind im Grunde nicht viel aber durch den Plan, welcher dafür gesorgt hat, dass jeder meiner Tage absolut durchgeplant war und spontane Aktionen und Treffen, die das ganze Gefüge dann wieder ein wenig durcheinander gebracht haben, war einfach immer etwas zu tun.



Was den Plan angeht, so kann ich sagen, dass ich ihm immer noch folge und bisher all meine Dinge, die ich mit mit ihm vorgenommen hatte auch umsetzen konnte. Es war zwar teilweise wirklich sehr schwierig die Tagesziele zu erreichen und das ein oder andere mal musste ich auch etwas auslassen, was ich dann aber am nächsten Tag nachgeholt habe. Der Plan läuft nun noch bis Ende April und dann werde ich mal schauen, ob ich einen neuen mache oder erst einmal ein wenig so weiterlerne. Das Mittelstufenbuch habe ich nun abgeschlossen und ein weiteres habe ich erst einmal nicht, sodass es jetzt eigentlich Zeit dafür ist, Mangas und normale Bücher zu erobern, was ich wahrscheinlich auch machen werde. Besonders werde ich mich aber auch um reale Kommunikationsübungen kümmern. Die letzten Wochen waren nämlich sehr von Textarbeit geprägt. Ich will aber unter allem Umständen auch meine Sprachlichen Fähigkeiten in alltäglichen Situationen enorm verbessern.

Vielleicht gebe ich euch einfach mal so einen kleinen Einblick in die Dinge, die ich so gemacht habe. Ich bin innerhalb der Woche immer um 5 Uhr aufgestanden, habe dann meine 30 Vokabeln und 10 Zeichen gelernt und bin dann zur Uni gefahren. Dort habe ich dann meine Veranstaltungen besucht und habe je nach Tag danach verschiedene Dinge gemacht. Letzte Woche Dienstag stand zum Beispiel das erste Softball-Training an, was sehr viel Spaß gemacht hat. Ich bin schon richtig gespannt, wie das Turnier wird und wie weit unsere Mannschaft kommt. Mittwochs habe ich immer Tandem mit einer Japanerin gemacht und Freitags sowie Sonntags stand natürlich immer Badminton auf dem Plan. Ich habe mein Badminton-Programm nun auch erweitert, sodass ich Freitags 4 Stunden am Stück spiele. Sport ist eine total wichtige Sache, wie ich finde.

Was das Tandem angeht so möchte ich jetzt in Zukunft noch mehr Tandem machen, um gerade auch mein Japanisch im Gespräch zu verbessern. So habe ich noch eine zusätzliche Tandempartnerin hier in der Stadt gefunden und werde nun jeden Sonntag Mittag mit einer ehemaligen Austauschstudentin aus Japan skypen. So sollte ich auf jeden Fall schnell besser werden und ganz nebenbei führt man natürlich auch noch total nette Gespräche. So ein Tandem ist wirklich eine tolle Sache, um das Lernen mit einem netten sozialen Austausch zu verbinden und auch, um neue Freundschaften zu schließen.

Ein Onigiri, den mir eine Austauschstudentin in der Uni geschenkt hat

Neben der Uni und dem ganzen Japanisch habe ich auch noch ein wenig gelesen bzw. habe ich es mir zur Angewohnheit gemacht pro Tag gut eine Stunde zu lesen. Früher habe ich das nie gemacht, aber mittlerweile muss ich sagen, dass es eine sehr gute Sache ist, die ich in Zukunft auch auf jeden Fall so beibehalten möchte. Steven Pavline habe ich nun also abgeschlossen und momentan bin ich an einem sehr interessanten Buch über Cosplay dran. Der Autor hatte das Buch bei uns in der Uni innerhalb eines Seminars vorgestellt. Da mich alles interessiert, was mit Anime, Manga und der japanischen Populärkultur zu tun hat, habe ich ihn angeschrieben, ob er mir vielleicht eines schicken könnte und ich das Buch auspacken könnte. Er hat zugesagt und mir dann noch vor Release eines geschickt. Zwar bin ich noch nicht ganz durch, aber bisher ist es wirklich ein sehr gutes Buch und unglaublich lesenswert für jeden, der sich auch nur ein wenig für das Thema und vor allem auch die Hintergründe hinter Conventions usw. interessiert. Da er das Buch im Selbstverlag veröffentlicht, um den Änderungen eines Verlags zu entgehen und wirklich alles so machen zu können, wie er es möchte, ist es ein wenig teurer, aber für den Preis lohnt sich das Buch in jedem Fall. Schaut mal rein, falls ihr Interesse habt! Das Buch heißt "Was ist Cosplay".

Ansonsten kann ich euch noch von etwas sehr lustigem erzählen, was sich durch einen absoluten Zufall ergeben hat und eine wirklich tolle Erfahrung war. Vorletzte Woche Dienstag Abend hat mich ein japanischer Freund angerufen, ob ich Lust hätte bei einem Dreh von Galileo mit dabei zu sein. Der Freund ist seit seiner Kindheit in Deutschland und auch hier aufgewachsen, sodass er also sowohl Japanisch als auch Deutsch fließend sprechen kann. Die von Galileo haben irgenwie eine Serie in der es um verschiedene Länder geht und nun haben sie ihn gefragt, ob er Lust hätte hier in Düsseldorf die verschiedenen japanischen Läden usw. zu zeigen und ein wenig was dazu zu erzählen. Nun brauchten die aber noch einen deutschen, der ein wenig japanisches Essen probiert und erzählt, wie es so ist. Wenn es um Essen geht bin ich natürlich immer dabei und gerade bei japanischem Essen, sag ich natürlich nicht nein. Deswegen habe ich direkt zugesagt und prompt saß ich auch schon im Restaurant Benkay, welches das hauseigene Restaurant vom Hotel Nikko hier in Düsseldorf ist und eines der teuersten japanischen Restaurants, die man hier so finden kann.

Unglaublich lecker! Das links unten auf dem Teller sind die Rinderzungen

Ich war zwar schon in fast allen Restaurants, aber in diesem, eben aufgrund der Preisklasse, die ich mir nicht leisten kann, noch nicht. Wir saßen dann also da in einem Tatami-Raum und haben verschiedene Speisen aufgetischt bekommen. Es gab da auch ein paar Dinge, die ich so noch nicht gegessen hatte, wie zum Beispiel Rinderzungen und Seeigel. Ansonsten gab es aber recht "normale" Dinge, wie Sashimi, Sushi oder Natto. Mein persönlicher Favorit waren die Rinderzungen. Ich habe noch nie so gut gewürztes Fleisch gegessen. Die Dinger waren einfach der Hammer und wenn die nicht so teuer wären, würde ich die definitiv öfter essen. War auf jeden Fall ein sehr lustiger und interessanter Tag, vor allem auch, weil ich mal ein wenig schauen konnte, wie das Fernsehen so arbeitet. Der Beitrag kommt am 28.04.2015 um 19 Uhr auf Pro7 bei Galileo, wenn ich das richtig im Kopf habe. Falls ihr euch den Beitrag anschauen solltet, dann schreibt mir auf jeden Fall eure Meinung irgendwo in die Kommentare oder als Nachricht. Ich bin gespannt, ob euch was an meinem Verhalten auffällt, es gab da nämlich noch eine kleine Bedingung, aber ich möchte nicht zu viel verraten.

Auch ein schönes Erlebnis war das The Legend of Zelda Konzert, bei dem ich letzten Sonntag war. Ich wollte schon immer mal zu einem Konzert des Orchesters von Zelda gehen, aber da die ja nur sehr selten nach Deutschland kommen, habe ich das bisher nie machen können. Nun waren sie in Düsseldorf und ich bin zusammen mit meiner Mutter und einem Freund dorthin gegangen. Es war wirklich sehr schön, obwohl ich sagen muss, dass sie mir persönlich ein wenig zu schnell durch die verschiedenen Lieder gesprungen sind und ich gerne das ein oder andere etwas länger gehört hätte. Ansonsten war es wirklich ein tolles Erlebnis die Musik, die einen in unzähligen Stunden des Lebens begleitet hat in einer riesigen Halle zu hören.

Mein Blick auf das The Legend of Zelda Konzert

In den letzten zwei bis drei Wochen ist wirklich unglaublich viel passiert und vor allem auch viele Dinge von denen ich nicht gedacht hätte, dass sie so passieren. Ich glaube, dass es auch ein Stück weit damit zu tun hat, dass ich in den letzten Wochen total offen für alle möglichen Dinge war und einfach spontan bei vielen Dingen zugesagt habe. Es scheint wirklich so zu sein, dass unendlich viele Möglichkeiten und Chancen um uns herum schweben und wir sie einfach nur bemerken und auswählen müssen. Wenn man aufmerksam ist und ein wenig spontan ist, ergeben sich viele inspirierende und aufregende Möglichkeiten, die man nicht einfach so ausschlagen sollte. Auch in den nächsten Wochen möchte ich das vorführen und so viele Dinge wie möglich machen. Momentan macht mir nämlich alles total viel Spaß und ich bin sehr froh, dass sich mir so viele Möglichkeiten auftun und ich die Tage so verbringen kann, wie ich sie momentan verbringe. Es liegt alles an einem selbst!