Dienstag, 31. März 2015

Gedanken beim Spaziergang zum japanischen Garten

Liebe Leser,

da ich es gestern Abend aufgrund von Zeitmangel nicht mehr geschafft habe einen Artikel zu verfassen, möchte ich dies nun jetzt machen. Der gestrige Tag steckte mal wieder voller interessanter Erfahrungen und es hat sich wieder ein wenig was getan in Bezug auf meine Einstellung zu allem. Momentan ist es wirklich komisch, da ich das Gefühl habe, dass ich jeden Tag etwas andere Einsichten gewinne und immer wieder zu neuen Gedanken gelange, aber nicht immer nur zu Gedanken, die einen nach vorne führen, sondern auch solche, die einen vielleicht wieder ein wenig zurückwerfen.


Nachdem ich mich dazu entschieden hatte meinen Schlafrhythmus mal wieder in Ordnung zu bringen, habe ich mir den Wecker für 6 Uhr gestellt und bin dann auch irgendwie aufgestanden. Die erste Stunde habe ich mit ein wenig Lesen verbracht und dann habe ich mich daran gemacht die Bewerbung abzuschicken, was aber aufgrund eines Fehlers nicht ging. Nachdem ich dann bei denen angerufen hatte und einen wirklich sehr freundlichen Berater am Telefon hatte, ging es und ich konnte meine letzte Stipendiumsbewerbung endlich wegschicken. Jetzt habe ich erst mal alles erledigt und bin echt froh, da dieses ganze Projekt usw. mich die letzten 9 Monate ordentlich gefordert haben und einfach unglaublich viel Zeit in Anspruch genommen haben. Mal schauen was da dann als Ergebnis bei herauskommt.

Es ist wirklich eine große Erleichterung zu wissen, dass die Sache mit dem Projekt usw. jetzt erst einmal abgeschlossen ist und ich mich nun wieder auf andere Sachen konzentrieren kann. Danach habe ich mich dann direkt auf den Weg in die Stadt gemacht, um meinen täglichen Spaziergang anzutreten. So Spaziergänge sind wirklich etwas wunderbares, da man eine Menge sieht und total viel Zeit zum Nachdenken hat. Ich liebe es einfach durch die Stadt zu laufen, Leute zu beobachten und in Ruhe gehen zu können. Gestern habe ich es aber ein wenig übertrieben, glaube ich. Anstatt der üblichen eins bis zwei Stunden, habe ich mich dazu entschieden den japanischen Garten anzusteuern, was dann mit hin und Rücklauf irgendwie so an die 3 Stunden gedauert hat. Dazu kommt noch, dass ich, weil ich später noch Tandem hatte, weitere zwei Stunden in der Stadt rumgelaufen bin und gewartet habe. Insgesamt bin ich also gute 5 Stunden gelaufen, was ich dann auch gemerkt habe am Ende.

Auf jeden Fall war der Weg dorthin eine tolle Sache und ich bin auf einige interessante Gedanken gekommen. Unter anderem ist mir aufgefallen wie komisch es eigentlich ist, einfach mal so ein paar Stunden spazieren zu gehen, da wohl 95% der Leute mit der Bahn vom Hauptbahnhof aus fahren würden und kaum ein Mensch auf die Idee kommt 1,5 Stunden dahin zu laufen. Das hat mich dann daran erinnert, dass heute alles total schnelllebig geworden ist und man immer das Gefühl hat Dinge schnell erledigen zu müssen bzw. einem teilweise ja auch gesagt wird: "mache das und das in der und der Zeit, ansonsten bist du ein Versager".

Ich denke man sollte sich manchmal auch einfach ein wenig Zeit für gewisse Dinge nehmen und gerade was Gedanken oder Einstellungen angeht ist die Zeit eine sehr wichtige Sache, wie ich finde. Man muss bestimmte Gedankengänge ja erst einmal entwickeln und dann auch schauen, ob sie für einen funktionieren. Außerdem habe ich über das komische Gefühl, was ich im letzten Artikel beschrieben habe, nachgedacht. Es ist irgendwie so, dass ich ein wenig das Gefühl habe den Boden zu verlieren, auf dem ich mich bisher bewegt habe, was aber auch völlig normal ist, wenn man versucht alte Muster aufzubrechen und neue zu etablieren, glaube ich.

Dennoch schwingt dieses komische Gefühl seit ein paar Tagen permanent mit und verwirrt mich in gewisser Hinsicht auch immer ein wenig. Jetzt gerade sitze ich zum Beispiel hier in meinem Zimmer und schreibe diesen Eintrag, aber irgendwie ist es vom Gefühl her komisch, gerade hier zu sitzen und zu schreiben. Vielleicht liegt es auch an dem eher schlechten Wetter draußen, was mich manchmal ein wenig trübt. Was mir von Tag zu Tag aber bewusster wird, ist, dass ich den Kontakt zu anderen Menschen total mag und total gerne unter Leuten bin. Einen Tag im Zimmer zu verbringen, bekomme ich auf jeden Fall noch hin, aber wenn ich dann so zwei bis drei Tage am Stück hier rumsitze und nicht wirklich rausgehe, wird es echt ganz schlimm und mein Kopf fängt an sich ein Problem nach dem anderen selbst zu basteln.

Kennt ihr das, wenn der Kopf sich Probleme selbst bastelt? Bei mir ist es total oft so, dass gerade alles richtig gut läuft, es mir gut geht und eigentlich überhaupt keine Probleme bestehen. Einen Tag später, habe ich aber auf einmal ein riesiges Problem mit irgendwas. Nicht, dass sich die äußeren Umstände groß geändert hätten, aber mein Kopf fängt an sich ein Problem zu suchen. In der Vergangenheit war es bei mir so oft so, dass ich mich in Dinge verrannt habe, die von vorneherein unmöglich waren und ich einfach nicht akzeptieren wollte, dass sie unmöglich waren. Dazu kommt noch, dass ich eigentlich gemerkt habe, dass mich diese Sachen gar nicht so sehr interessieren, aber ich dennoch der Meinung war sie erreichen zu müssen, einfach nur so. Das klingt bestimmt komisch, aber ich habe das Gefühl, dass es manchmal eine Art Langeweile ist, die meinen Kopf plagt, weil er nicht genug beschäftigt wird oder so und dann macht er sich eben Probleme. Das ist eine Sache, die ich auch unbedingt aufhören muss und auch will, aber wie genau man sowas ändert, habe ich noch nicht herausgefunden.

Falls ihr damit Erfahrungen habt oder vielleicht schon Lösungen gefunden habt dann schreibt es mir auf jeden Fall in die Kommentare. Vielleicht ist mir aber auch einfach vom Kopf her immer zu langweilig, ich weiß es wirklich nicht. Dann bräuchte ich mal eine richtig heftige Herausforderung, die mich den ganzen Tag beansprucht.

Gerade habe ich noch etwas anderes interessantes festgestellt, was ich gerne einwerfen möchte. Normalerweise schreibe ich die Artikel immer Abends und bin schon ein wenig müde, aber jetzt, da ich mal Mittags schreibe kommen mir noch ganz andere Ideen bzw. arbeitet mein Geist irgendwie ein wenig anders. Ich hoffe es stört euch nicht, wenn der gestrige und der heutige Tag sich ein wenig vermischen. Auf jeden Fall höre ich gerade ein wenig Musik und habe ein wenig durchgeklickt. Dabei bin ich auf ein Lied gestoßen, was ich vor ein paar Jahren mal gehört habe, als ich eine sehr produktive Phase im Sport hatte und irgendwie kommen mir diese Erinnerungen und Bilder direkt in den Sinn. Das hat mein Gefühl von der momentanen Situation gerade wieder komplett geändert.

Es ist unglaublich interessant, wie Musik, Menschen, die um einen Rum sind und sogar das Wetter Stimmungen und Gedanken einfach innerhalb von Sekunden oder Minuten ändern können. Irgendwann muss ich mich mal damit beschäftigen, was nach der Wissenschaft das Chemisch abläuft, da ich das überhaupt nicht verstehe, aber immer wieder auf wundersame Weise feststelle. Im Grunde sind die meisten Emotionen usw. ja Chemisch gesteuert, so wird es zumindest gesagt. Dennoch hat man das Gefühl mit seinen Gedanken etwas bewirken zu können und je nachdem über was man nachdenkt und welche Gedanken einem dabei kommen, ändert sich auch die Stimmung von einem. Ich frage mich, wie sich Gedanken usw. chemisch äußern bzw. wie das überhaupt alles funktioniert. Ein weiterer interessanter Bereich, aber man kann ja nicht alles machen.


Jetzt aber wieder zurück zum gestrigen Tag. Ich bin also zum japanischen Garten gelaufen und habe mir das Ding mal etwas genauer angesehen. Dass wir so einen schönen Garten hier in Düsseldorf wusste ich gar nicht. Die Atmosphäre war sehr angenehm, trotzt des Sturmes und irgendwie war es beruhigend dort ein wenig auf der Bank zu sitzen und einfach mal alles auf sich wirken zu lassen. Ich mag die Natur total und liebe es einfach den Geräuschen der Bäume, Vögel oder sonst was zuzuhören. Leider findet man wenig Leute, die sowas auch gerne machen, weshalb ich halt oft alleine durch die Gegend wandere.

Nachdem ich mir den Park genau angesehen habe und ein paar Bilder gemacht habe, die hier überall im Artikel verstreut sind, habe ich mich auf den Weg zurück gemacht. Der Weg zurück ging vom Gefühl her irgendwie viel schnell als der Hinweg und nachdem ich dann weitere zwei Stunden durch die Stadt gewandert bin und halb tot war, habe ich mich seit langem mal wieder mit meiner Tandempartnerin getroffen. Wir waren etwas essen und haben uns gut unterhalten. Somit hat mein Tag einen sehr guten Abschluss gefunden und ich bin dann Abends richtig tot nach Hause gefahren.


Der gestrige Tag hat mir gezeigt, dass ich es auf jeden Fall irgendwie schaffen muss die Dinge, die ich gerne mache irgendwie zu verbinden und daraus ein Lebensmodell für mich zu entwickeln. Wie das aussehen kann, weiß ich noch nicht, aber irgendwie werde ich das wohl schon hinbekommen. Ich hatte mir gestern auch noch den ersten Wochenplan für das neue Semester angeschaut. Es geht in Japanisch wieder gut zur Sache und wir machen viele interessante Dinge, auf die ich mich schon sehr freue. Mal schauen wie das neue Semester so wird. Um ehrlich zu sein, bin ich noch nicht richtig darauf eingestellt ab nächster Woche Dienstag wieder die Uni zu besuchen.

Mal sehen, was die nächsten Tage noch so alles passiert und wie es mit meinem komischen Gefühl weitergeht. Morgen werde ich mich auf jeden Fall erst mal auf den Weg nach Heidelberg machen und dort das grüne Sofa besuchen. Ich bin gespannt, was es da alles zu entdecken gibt und werde natürlich auch einen Vlog von der Reise machen. Hier jetzt noch ein paar Bilder aus dem Garten!

Von den Dingern waren da total viele in den Büschen
Eine riesiger Statue, die wahrscheinlich etwas
mit dem Buddhismus zu tun hat
Die Spiegelung im Wasser ist einfach der Hammer
Ein Baum wie man ihn auch auf einer Safari finden könnte
Im Sommer läuft da wahrscheinlich Wasser durch
Kleine Inseln inmitten des Sees
Von dem Platz aus hat man die schönste Aussicht, wie ich finde
So sah es aus als ich nach 3 Stunden wieder am Rhein war

1 Kommentar:

  1. Wieder einmal ein richtig guter Blogeintrag ^^
    Und das Musik so einen krassen Einfluss auf die Gedanken und Gefühle hat beschäftigt mich fast täglich wenn ich mit beruhigender Musik im Wald spazieren gehe :D
    Würde ich in deiner Nähe wohnen würde ich gerne mit dir spazieren gehen da mich auch dieses Schnelllebige heutzutage richtig aufregt und damit die Persönlichkeit der einzelnen Personen sozusagen abgeschliffen wird und alle nur noch gleich agieren.
    Mich würde aber noch interessieren welches Lied das genau war was dich so inspiriert hat da ich mich immer über neue Musik freue ^^
    MFG Matthias

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